Autorin: Sabeth Splietorp
Der Bau des Theaters gehörte zu den vielen generösen Investitionsvorhaben dieses genialen Stadtentwicklers Jean-Jacques Bénazet. Nach dem Umbau von Weinbrenners Theater im Konversationshaus zu Gesellschaftsräumen für das Spielcasino stand für ein Jahrzehnt keine Bühne zur Verfügung.
Bénazet war in Abstimmung mit der Stadt bereit, einen großen Teil der Kosten zu übernehmen. 1856 wurde der Bauplatz erworben, direkt neben dem Kurhaus.
Baudirektor Hübsch verwarf nacheinander mehrere Entwürfe seiner Pariser Architekten-Kollegen. Nach Berücksichtigung von Hübsch Vorstellungen wurde 1860 von Charles Derchy mit dem Bau begonnen. Nach dessen Tod wurden die Arbeiten von Charles Couteau fortgesetzt.
Es entstand ein zweigeschossiges Gebäude mit einer 5-achsigen Hauptfassade und einem 2-teilig gebändertem Erdgeschoss und ionischen Säulen im Obergeschoss. Zwischen den Säulen verläuft ein Balkon.
Man hat teilweise Ähnlichkeiten mit der Opera Garnier festgestellt.
Zur Einweihung 1862 gab Bénazet eigens die Komposition einer Oper in Auftrag. Damit nicht genug… Der Komponist war ein Star der Epoche – Hector Berlioz – ein launischer Star. Bénazet verlangt das Dirigat des Komponisten, was Berlioz kategorisch ablehnte, bis er dann schließlich doch einwilligte und seine Oper „Béatrice und Benedicte“ (nach Shakespeares „Viel Lärm um nichts“) selbst dirigierte. …. Das Honorar wird ihn versöhnt haben.
Übersicht: